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Aus dem Archiv des NASB

Aus dem Jahresbericht 1990

Manchmal frage ich mich, ob wir eigentlich noch fähig sind, uns ganz einer Musik hinzugeben, die halt das aufzunehmen, was sie eigentlich ist, nämlich eine der vollendetsten Künste, seine Gefühle auszudrücken und den Mitmenschen zu verbinden. 

Überall befinden wir uns von Musik umgeben und nehmen sie eigentlich gar nicht mehr richtig war. Stumpft unser Gehör nicht ab bei dieser andauernden Berieselung? Ein berühmter Liedermacher hat diesen Zustand selbst so genannt und gesagt, weil sie aus allen Ritzen kommt!

Wer aber zu einem Chorkonzert kommt, der denkt darüber anders. Er weiß, das Chorsingen von den Ausführenden volle Konzentration erfordert und einen aufmerksamen Zuhörer verlangt. Dabei will Chorsingen nicht nur den Klang, sondern auch den Text vermitteln und ihnen dann als ein einheitliches Ganzes, das als solches auch begriffen wird. So ist der Chorgesang ein schönes und unnachahmliches Ausdrucksmittel, dass mit Hilfe der menschlichen Stimme zur höchsten Vollendung gebracht werden kann.

Freuen wir uns, dass der Chorgesang in unserer Heimat noch so weit verbreitet ist und dass es in vielen Dörfern und Städten unseres Kreises noch so aktive Chorgemeinschaften gibt. Sie sind für das kulturelle Leben in Angeln sowie auf der Gest von ganz großer Bedeutung und als Kulturträger aus unserer Region nicht wegzudenken. Die Pflege heimatlicher Wertvorstellungen und die Kulturarbeit vor Ort halten ein Land, halten unsere Dörfer und Städte lebendig. So kann auch die gemeinschaftsbildende Kraft des Chorgesangs nicht hoch genug bewertet werden. Denn wir drohen zunehmend, ein Volk von Individualisten zu werden und haben die Gemeinschaft doch so nötig. 

(Kreispräsident Johannes Petersen beim traditionellen Chorkonzert des NASB auf dem dem Scheersberg.)

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